Glossar: ADR

ADR (Automated Dialogue Replacement) ist ein Verfahren in der Tonpostproduktion von Film- und Fernsehproduktionen, bei dem Dialoge nach den Dreharbeiten nachträglich im Tonstudio neu eingesprochen werden. Ziel ist es, den Originalton zu verbessern, zu ersetzen oder an veränderte Inhalte oder Sprachversionen anzupassen. Die ursprüngliche Tonaufnahme vom Set enthält oft unerwünschte Nebengeräusche – wie Wind, Verkehr oder technische Geräte – die eine saubere Wiedergabe des Dialogs erschweren.

Trotz des Begriffs „Automated“ ist der Prozess alles andere als automatisiert. ADR ist ein präziser, oft sehr aufwändiger Vorgang, bei dem Schauspieler im Tonstudio ihre Sätze lippensynchron nachsprechen müssen. Dabei kommt es nicht nur auf den exakten Zeitpunkt an, sondern auch auf die Wiedergabe von Emotion, Betonung und Atmung, damit die neue Tonspur natürlich und glaubwürdig klingt.

ADR ist notwendig bei:

  • Außenaufnahmen mit störenden Umgebungsgeräuschen
  • Action- oder Kampfszenen, bei denen der Originalton unbrauchbar ist
  • Inhaltlichen Änderungen im Drehbuch oder internationalen Sprachfassungen

Die technische Umsetzung erfolgt in spezialisierten Tonstudios, in denen Schauspieler das Bildmaterial sehen und dazu synchron sprechen. Mithilfe spezieller Software wird der neue Ton framegenau mit dem Bild abgeglichen. In der Mischung werden Sprachaufnahmen mit Hintergrundgeräuschen, Musik und Effekten kombiniert, um ein harmonisches Klangbild zu erzeugen.

ADR ist ein unverzichtbares Werkzeug der professionellen Postproduktion und trägt wesentlich zur sprachlichen Klarheit und internationalen Vermarktbarkeit von Film- und Fernsehproduktionen bei.

 

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